26. Jan 2024

Eiskristalle, Eisdetail und Winter fotografieren

Bliesgau, Farben und Formen, Makro, Saarland, Schnee, Winter

Sonnenaufgang über dem Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland bei Schnee und Raureif.

Canon EOS R5 + Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS USM + Novoflex TrioPod M + Novoflex ClassicBall 5 II + Novoflex Q-Base II

Im Winter verwandelt sich Wasser in Eis, und die Vielfalt der Aggregatzustände sowie die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Wasser auf unserem Planeten sind schier unvorstellbar. Schnee, Graupel, Eis oder Wasser – jede dieser Erscheinungsformen, auch in Kombination, eröffnet Fotografen im Winter faszinierende Möglichkeiten, um einzigartige Details, Farben und Formen zu entdecken und festzuhalten.
Meine Leidenschaft liegt darin, im Winter nach diesen kleinen, aber faszinierenden Details Ausschau zu halten. Dieses Jahr hatte ich das Glück (oder auch Pech) nicht viele Tieraufnahmen im Winter machen zu können, was mir jedoch die Gelegenheit gab, mich voll und ganz auf die Entdeckung und Fotografie von Details zu konzentrieren. Während viele nach großen Schneelandschaften oder beeindruckenden Bergketten suchen, liegt mein Fokus im Winter auf den kleinen Feinheiten, den Formen, die interpretiert werden können, den kleinen „Galaxien“ von gefrorenen Schneeflocken, den unterschiedlich gefrorenen Autoscheiben und den vielfältig zugefrorenen Pfützen.
Trotz der Seltenheit frostiger Tage im Saarland schnappe ich mir bei ausreichend tiefen Temperaturen stets meine Kamera und begebe mich nach draußen, um diese faszinierenden Motive direkt vor meiner Haustür zu entdecken. Für mich ist es wie eine Rückkehr zu meinen Anfängen als Fotograf, als ich als Jugendlicher ohne Führerschein kleine Details in meiner unmittelbaren Umgebung festgehalten habe.
Diese Bilder haben keine kommerzielle Relevanz – sie werden nicht durch Bildverkäufe oder positive Platzierung in sozialen Medien gekennzeichnet. Dennoch sind sie für mich persönlich von unschätzbarem Wert, denn die Fotografie solcher Details bereitet mir einfach unglaubliche Freude. Es geht nicht darum, diese Bilder zu vermarkten; es ist vielmehr die kreative Fotografie für mich selbst, das Ausarbeiten der Details und die Freude an den kleinen Dingen, von denen ich geschrieben habe. Man könnte mit einem Objektiv einfach rausgehen und für sich allein sein – solche Bilder haben ihre eigene Bedeutung und sind vollkommen ausreichend, um meine Liebe zur Fotografie zu erfüllen. Werft selbst einen Blick darauf, vielleicht findest du diese Details genauso faszinierend. Viel Vergnügen!

Mein eigentliches Gefühl von Raureif und Schnee. Es muss nicht immer scharf sein.

Canon EOS R5 + Canon RF 100mm 2.8 Macro L IS USM + Novoflex TrioPod M + Novoflex ClassicBall 5 II + Novoflex Q-Base II

Top 5 Tipps für Eisdetails:

1. optimale Ausrüstung wählen:
Verwende ein Makroobjektiv oder Teleobjektiv, um die bestmögliche Vergrößerung und Schärfe für die feinen Details von Eisstrukturen zu erreichen. Ich habe für meine Bilder das Canon RF 100mm 2.8 Macro L IS USM (das einzige Makroobjektiv für Canon RF Mount aktuell) und das Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS USM verwendet. Ein Stativ kann auch hilfreich sein, um Verwacklungen zu vermeiden und Langzeitbelichtungen zu ermöglichen. Hierbei habe ich das Novoflex TrioPod M mit dem Novoflex ClassicBall 5 II verwendet. Es gibt übrigens wieder 10% Novoflex Gutscheine per Mail an radomir ät naturfotocamp.de

2. Natürliches Licht nutzen:
Fotografiere während der Tagesstunden, um von natürlichem Licht zu profitieren. Die weiche, gleichmäßige Ausleuchtung betont die Textur des Eises und vermeidet harte Schatten. Frühe Morgen- oder späte Nachmittagssonne kann besonders warme und stimmungsvolle Ergebnisse liefern. Leider trifft gerade im Wald oft nicht das erste Morgenlicht auf die Motive, ich hatte in diesem Fall Glück mit dem ersten Morgenlicht.

3. Fokussierung auf Details:
Konzentriere dich auf kleine Bereiche des Eises, um faszinierende Strukturen und Muster einzufangen. Experimentiere mit unterschiedlichen Fokuspunkten, um interessante Perspektiven zu schaffen. Die Makrofotografie erlaubt es, die Schönheit in den winzigen Details zu entdecken. Stelle dir die Frage, was fasziniert mich hier und fange genau dieses Motiv ein.

4. Kontraste und Farben betonen:
Achte auf Kontraste und Farbvariationen im Eis. Die Makroaufnahme von gefrorenen Wassertropfen, Schneekristallen oder Strukturen auf Eisflächen kann besonders beeindruckend sein. Stelle sicher, dass die Farben gut zur Geltung kommen und die Textur des Eises hervorgehoben wird. Hierzu eignet sich der Kontrast zwischen Hell und Dunkel hervorragen.

5. Geduld und Experimentieren:
Makrofotografie erfordert Geduld und Experimentierfreude. Testet verschiedene Belichtungszeiten, Blendenöffnungen und Fokuspunkte, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Verliere nicht die Freude am Entdecken von neuen Details, und sei bereit, unkonventionelle Perspektiven auszuprobieren. Viel Erfolg bei deiner Makrofotografie von Eisdetails!