Bohnensack Podcast

10. Juli 2025

Helgoland – Regen, Wind und Basstölpel im Morgenlicht

Fotoworkshop, Sommer, Tiere, Vögel, Wildlife, Workshop Naturfotografie, Workshop Tierfotografie, Workshop Wildlife

Für mich begann der Workshop Helgoland schon am Mittwoch mit der Anreise. Ich machte einen Zwischenstopp im Norden, besuchte einen Freund der bei Canon arbeitet, atmete kurz durch und ließ den Alltag hinter mir, bevor es am Donnerstag weiterging nach Cuxhaven zum Fährhafen. Dort traf ich auf meine Workshopgruppe. Die Stimmung war gelöst, wir freuten uns alle auf ein paar Tage voller Vögel, Wind, Salzluft und Fotografie. Das Wetter war besser als angekündigt, doch je näher wir der Insel kamen, desto mehr fragten wir uns, ob der Wetterbericht nicht doch recht behalten würde. Und tatsächlich – als wir ankamen, schüttete es wie aus Eimern.

Ich beschloss kurzerhand, barfuß zum Hotel zu laufen. Meine Schuhe verstaute ich im Fotorucksack, wenigstens die sollten trocken bleiben, denn mein Regenponcho hatte seinen Dienst quittiert. Durchnässt, aber gut gelaunt, bezogen wir unsere Zimmer und starteten mit einer offiziellen Kennenlernrunde und der technischen Einführung. In einer kurzen Regenpause machten wir einen ersten kleinen Rundgang über die Insel. Natürlich reichte die Pause nicht aus, und wir landeten wieder tropfnass im Restaurant. Doch pünktlich zum Sonnenuntergang ließ der Regen nach. So standen wir an unserem ersten Abend draußen, umgeben von kreischenden Basstölpeln und der Weite des Meeres, und konnten endlich fotografieren – trocken, glücklich und voller Vorfreude auf das, was noch kommen würde.

HighKey zweiter Basstölpel

Canon EOS R5 II + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

Begrüßungsszene

Canon EOS R5 II + Canon RF 135mm 1,8 L IS

Ein Paar wunderschöne Blumen im Vordergrund sorgen für einen spannenden Hintergrund.

Canon EOS R5 II + Canon RF 135mm 1,8 L IS

Der nächste Morgen begann früh. 4:15 Uhr. Noch im Halbschlaf zogen wir los Richtung Basstölpelkolonie. Gerade am ersten Morgen ist es wichtig, anzukommen – die Kolonie kennenzulernen, die Verhaltensweisen der Tiere zu verstehen, den eigenen Rhythmus an den wilden Trubel der Vögel anzupassen. Das Wetter war bewölkt, die Sonne ließ sich nicht blicken, doch genau das schenkte uns fantastische High-Key-Motive. Ruhige, minimalistische Aufnahmen, reduziert auf Formen und Strukturen, ganz ohne harte Kontraste. Gegen acht Uhr ging es zurück zum Frühstück, bevor wir auf die Düne übersetzten.

Dort klarte es auf. Die Sonne kam heraus, wärmte den Sand, ließ die Dünen im goldenen Licht leuchten. Doch kaum hatten wir einen jungen Austernfischer gefunden, zog der Himmel wieder zu. Für uns perfekt – denn diffuses Licht brachte die feinen Details im Gefieder wunderbar zur Geltung. Der Wind peitschte über den Strand, Sand flog umher, und alles wirkte wie gemalt. Nachmittags blieb Zeit zum Bilder sichern, duschen und ausruhen, bevor wir uns abends wieder an den Vogelfelsen begaben. Das Licht wurde weicher, die Sonne schob sich unter den Wolken hervor, tauchte die Basstölpel in warmes Abendlicht. Es war kühl, der Wind biss trotz 18 Grad, doch wer denkt bei solchen Momenten schon an Temperaturen.

Eine Trottellumme hat sich zwischen die Basstölpel verirrt.

Canon EOS R5 II + Canon RF 400mm 2.8 L IS

Schönste Farben auf der Düne … 

Canon EOS R5 II + Canon 2X Extender + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

… es wirkt wie in der Südsee

Canon EOS R5 II + Canon 2X Extender + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

Auch der folgende Morgen begann wieder um 4:15 Uhr. Müde stapften wir erneut los. Es war windig, die Basstölpel standen regelrecht in der Luft, ließen sich treiben und hielten doch ihre Position. Wir probierten Mitzieher, übten Detailaufnahmen, ließen uns treiben im Rhythmus der Kolonie. Nach dem Frühstück legten wir eine Pause ein, bevor wir mittags erneut auf die Düne übersetzten. Austernfischer und Robben warteten dort auf uns, und die Gruppe sammelte Motive, Details und Eindrücke.

Zurück im Hotel zeigten wir uns gegenseitig erste Ergebnisse. Ich gab einen Einblick in meine Arbeitsweise und erklärte, warum Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund so wichtig sind – und wie entscheidend es ist, mit dem Bildausschnitt die Geschichte zu lenken. Am Abend setzten wir das Gelernte direkt um. Erst war es bedeckt, grauer Himmel ohne Strukturen, doch dann – als hätten wir es bestellt – brach die Sonne kurz vor dem Untergang gleißend hell unter den Wolken hervor. Alles leuchtete, die Vögel strahlten golden auf ihren Felsen, und wir fotografierten bis das Licht verglühte. Was für ein Finale.

Was für ein perfektes Licht am Abend

Canon EOS R5 II + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

Das Meer im Hintergrund reflektiert die Sonne im Hintergrund

Canon EOS R5 II + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

Schönstes Abendlicht und ein Paar Blumen

Canon EOS R5 II + Canon RF 135mm 1,8 L IS

Der letzte Morgen begann wieder früh. Wir alle spürten die Müdigkeit in den Knochen, doch niemand wollte etwas verpassen. Ein letztes Mal standen wir am Vogelfelsen, beobachteten, fotografierten, ließen die Szenerie in uns einsinken. Dann hieß es Koffer packen, gemeinsam frühstücken und Abschied nehmen. Um 10:30 Uhr legte der Katamaran ab und brachte uns zurück aufs Festland. 

Vielen Dank an diese großartige Gruppe. Fürs frühe Aufstehen, fürs gemeinsame Frieren, Staunen, Lernen und Lachen. Es hat mir unglaublich viel Freude bereitet.

Vielleicht bist du beim nächsten Mal dabei. Wenn du Lust hast, Vögel, Säugetiere und Natur hautnah zu erleben, von meinen besten Tipps und Tricks rund um Tierfotografie zu profitieren und gemeinsam mit anderen Fotobegeisterten in eine kleine Welt voller Wind, Wetter und Wildlife einzutauchen, findest du alle Infos hier: 👉 www.naturfotocamp.de/workshops

Am Vogelfelsen

Canon EOS R5 II + Canon RF 400mm 2.8 L IS

Eine Doppelung am Morgen

Canon EOS R5 II + Canon RF 135mm 1,8 L IS

Kurz vor Sonnenaufgang in der Basstölpelkolonie

Canon EOS R5 II + Canon RF 35mm 1,8

Basstölpel

Canon EOS R5 II + Canon RF 70-200mm 2.8 L IS Z

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