12. Apr 2024

Einbeinstativ für Wildlife Fotografie?

Allgemein, Erfahrungsbericht, Fototechnik, Stativtest

Einbeinstativ in den Bergen, das Novoflex C2840 trägt problemlos mein Canon RF 600mm 4.0 L IS

In den letzten 20 Jahren habe ich mir mit Sicherheit dreimal ein Einmannstativ gekauft. Immer wieder kam ich zu dem Schluss, dass sein Einbeinstativ nutzlos ist, doch braucht man ein Einbeinstativ oder nicht? Das ist eine Frage, die mir oft von Workshopteilnehmern gestellt wird und die Antwort ist kommt drauf an.
Letztes Jahr hatte ich eine Verletzung am Ellbogen, weshalb ich anfangs kein Supertele verwenden konnte. Als es besser wurde, habe ich überlegt, wie ich sinnvoll, das schwere Tele verwenden könne. Schnell wurde mir klar, dass ein Einbeinstativ mir gut helfen würde. Doch ich wollte kein neues Einbeinstativ kaufen, da es sich bei mir nie durchgesetzt hatte. Da fiel mir ein, dass ich doch ein modulares Stativsystem verwende von Novoflex. Schnell hatte ich eine Schnellwechsel Einheit auf ein einzelnes Stativbein von Novoflex gepackt und konnte loslegen. Hierzu braucht man nur ein Distanzstück „Novoflex QP Mono“ und kann aus jedem Stativbein von Nofoflex ein Einbeinstativ machen. Solltest du ein Novoflex Komplett Stativset gekauft haben liegt das QP Mono einfach in der Verpackung irgendwo.

Praxis
Mein erster Einbeinstativ Einsatz war desaströs, ich hatte das große Canon RF 600mm 4.0 L IS, auf dem Einbeinstativ montiert. Beim Fotografieren hatte ich schnell vergessen, dass ich ein Einbeinstativ an der Kamera habe und das Stativ schnell in eine Bodenwelle gerammt. Das 600er schlug mir ordentlich an den Kiefer. Das Ergebnis war ein großer blauer Fleck. Vielleicht stellst du dich geschickter beim Einsatz eines Einbeinstatives an? Dadurch, dass ich das Stativ einsetzen musste, veränderte sich mein Verhältnis zum Einbeinstativ. Ich setz es immer mehr ein.

Wichtig ist die Haltung, also den linken Arm vorne auf das Teleobjektiv packen und das System unter Spannung setzen.

Stativkopf oder nicht?
Die Foto Industrie möchte uns weiß machen, dass wir einen Stativkopf auf dem Einbeinstativ brauchen. In der Regel wird ein Zwei-Wege-Neiger empfohlen doch ich persönlich verstehe nicht, wozu ein Stativkopf auf einem Einbeinstativ erforderlich sein soll. Ein zusätzlicher Zwei-Wege-Neiger kostet nur zusätzliches Geld, kostet Stabilität, wiegt zusätzliches Gewicht und bringt in der Tierfotografie eigentlich keinen nennenswerten Vorteil in der Praxis. Gerade mit einem Teleobjektiv mit einer Stativschelle kann man auf dem Einbeinstativ vom Hoch- ins Querformat drehen. Um nach unten oder oben zu schwenken kann man das Einbeinstativ einfach an die Sohle des Wanderschuhs lehnen und die Kamera nach vorne oder nach hinten ziehen. Das ist wesentlich schneller und intuitiver als ein Stativkopf, den man immer wieder öffnen und zudrehen muss. Dementsprechend braucht man als Novoflex Stativ Nutzer nur ein Distanz Stück (QP Mono) eine Schnell Wechsel Einheit und ein Stativbein. Schraubt man dies zusammen ist das Einbeinstativ fertig. Aus bequemlichkeitsgründen habe ich eine zweite Schnellwechseleinheit im Einsatz, da ich diese nicht immer von meinem Stativkopf abmontieren will.
Wann nutze ich ein Einbeinstativ wirklich?
Generell hat sich nichts geändert ich nutze Einbeinstativ, nur selten beziehungsweise wenn ich Sie brauche. Gerade, wenn man schnell seinen Standort von oben nach unten und von links nach rechts verlangen möchte, kostet ein Einbeinstativ wertvolle Zeit und Flexibilität. Dementsprechend nutze ich in der Tierfotografie oft kein Stativ.
Doch wenn man lange Zeit von einem Ort fotografieren will, oder ein konkretes Bild im Kopf hat, ist ein Einbeinstativ oftmals sehr praktisch. Der Vorteil gegenüber einem Dreibeinstativ ist, dass man sich sehr schnell verändern kann von der Arbeitshöhe und dass es wesentlich leichter ist. Gerade, wenn ich Säugetierarten fotografiere, die ich lange beobachte, ist ein Einbeinstativ oft praktisch. Die Kamera kann in der passenden Höhe langem Anschlag gehalten werden, minutenlang und wenn es sein muss auch länger. Da geht mir Freihand irgendwann die Puste aus, bzw. ich fange an zu zittern. Zum Beispiel bei den Moschuschsen, die häufig stundenlang einfach rumliegen, empfand ich das Einbeinstativ als sehr angenehm, denn wenn wirklich mal etwas passiert ist die Kamera im Anschlag. Häufig, wenn man auf eine Situation wartet und sich entsprechend einstellen kann, ist das ein Einbeinstativ im Vorteil gegenüber dem Freihand fotografieren. Dennoch gilt bei der Wildlife Fotografie auf der Pirsch ist ein Einbeinstativ oft eher hinderlich. Deshalb ist es sinnvoll das Einbeinstativ nur dann raus zu holen, wenn man auf eine Situation wartet und ansonsten lieber freihand zu arbeiten.

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Einbeinstativ oder nicht?
Ich persönlich habe inzwischen immer das Novoflex Distanz Stück und eine zweite Schnell Wechseleinheit im Auto und auf Reisen Koffer liegen. So habe ich notfalls immer ein Einbeinstativ griffbereit. in der Praxis nutze ich es nun durchaus regelmäßiger, ich hätte mir aber glaube ich nie ein Einbeinstativ gekauft, wenn ich mich nicht verletzt hätte. Es gibt also durchaus Situationen, in denen das Einbeinstativ praxistauglich ist. Bei mir sieht es so aus, ich überlege mir, ob ich komplett Freihand fotografieren will, oder ein Einbeinstativ sinnvoll wäre. Inzwischen nehme ich in den Alpen oft nur noch das Einbeinstativ mit, wenn Wildlife im Fokus steht und Landschaftsbilder nur nebenbei entstehen sollen. So spare ich einiges an Gewicht ein.

Welches Novoflex Stativbein als Einbein?
Welche Novoflex Stativbeine ich empfehle? Am Novoflex TrioPod und am TrioPod M würde ich immer die C2840 empfehlen und beim Novoflex TrioPod Pro75 due C3940. Ich empfinde die Beine mit 4 Segmenten als wesentlich angenehmer im Handling und vom Packmaß. Zudem ist Carbon wesentlich angenehmer von der Temperatur im Winter und zusätzlich viel besser, was das Schwingungsverhalten angeht.
Doch welches Stativbein würde ich nehmen als Einbein? Meine klare Antwort, das Stativbein, dass ich dabeihabe, sprich auf Reisen ist es ein C2840 und im Auto habe ich meistens ein C3940 als Einbein rumliegen. Dennoch würde ich auf eine Reise nie ein Extra Stativbein mitnehmen als Einbeinstativ, dann kann ich ja gleich ein Einbeinstativ kaufen. Entsprechend ist mein Rat, nutzt einfach das Stativbein, dass ihr besitzt, anstatt extra zu diesem Zweck ein weiteres Stativbein zu kaufen.
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Abschließend noch meine drei besten Tipps für den richtigen Umgang mit einem Einbeinstativ:

1. Stabilität optimieren: Achte darauf, das Einbeinstativ fest auf den Boden zu setzen und dich breitbeinig hinzustellen, um maximale Stabilität zu gewährleisten. Vermeide unebene Oberflächen, die das Stativ wackelig machen könnten.

2. Körperhaltung korrigieren: Halte das Einbeinstativ mit einer Hand fest und nutze die andere Hand, um deine Kamera zu stabilisieren. Beim Fotografieren selbst gehe ich über in eine Haltung, bei der ich meinen linken Arm auf das Superteleobjektiv stütze und die rechte Hand zur Kamerabedienung nutze. Dadurch ist das System unter Spannung und steht besonders stabil

3. Bewegungsfreiheit nutzen: Ein Einbeinstativ bietet dir mehr Bewegungsfreiheit als ein Dreibein Stativ. Nutze diese Flexibilität, um schnell zwischen verschiedenen Aufnahmewinkeln zu wechseln und dynamische Motive einzufangen.
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