28. Feb 2023

Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS vs. Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS USM der Test für Tierfotografen

Erfahrungsbericht, Fototechnik

Einleitung:

Das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS mit dem Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS USM zu vergleichen kann man auf zwei Arten tun, in der Praxis der Wildlife Fotografie oder in der Theorie. Ich werde hier zunächst den Vergleich auf dem Stativ machen und die Praxis in der Tier Fotografie wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Ich stelle mir vor allem die Frage, werde ich das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS mehr oder weniger als das Canon RF 100-500mm L IS verwenden? Wer wird ein Schattendasein fristen und wer nicht. Das kann ich noch nicht beantworten und deshalb zunächst ein lockerer Vergleich, den ich dann in 1-2 Jahren aus der praktischen Perspektive ergänzen kann.

Wie kam es dazu, dass ich als zufriedener Canon RF 100-500mm L IS USM Nutzer das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS für die Tierfotografie gekauft habe? Nun ja, es kam wie es kommen musste, es ist Winter und ich wollte wissen, wie das kleine Teil performed, nur so, kann ich meinen Workshopteilnehmer umfassende und praxisnahe Hilfestellungen leisten. Wie immer bei mir #Transparenz, das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS ist mein Eigentum und wurde direkt bei AC-Foto.com gekauft. Ja, ich bin Canon Ambassador, dies ist jedoch KEINE Leihstellung oder ähnliches. Ich besitze die Objektive, über die ich berichte gerne selbst. Wer mich unterstützen will, der kann sich sein eigenes Angebot bei AC-Foto einholen (Affiliate). So bekommst du als Leser einen besseren Preis und ich bekomme auch etwas.

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Erster Eindruck:

Der erste Eindruck der Canon RF Objektive ohne L ist ein wenig nüchtern. Ein Karton, viel Plastik drum rum, damit das Objektiv geschützt wird und ein Objektiv ohne Streulichtblende aber dafür mit beiden Objektivdeckeln. Ich könnte jetzt sagen, schade, dass Canon keine Streulichtblende dazu packt, aber hey, heute mal positiv: Canon hat die Objektivdeckel noch nicht eingespart. Bei einem Preis von 729EUR könnte man eine Streulichtblende dazu tun, so zumindest meine Meinung. Sonst gibt es noch eine Rechnung und ein wenig Papierkram. Das Canon RF 100-400mm ist rein vom Anfassen kein Objektiv, das Emotionen weckt. Es ist sauber verarbeiteter Kunststoff, der seine Funktion sehr gut erfüllt, aber auch sonst keinerlei Gefühle aufkommen lässt.

Was sofort auffällt ist, dass das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS sehr leicht ist. Laut Küchenwaage wiegt das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS 673g mit beiden Deckeln und das Canon RF 100-500mm L IS 1394g (1635g mit Stativschelle und Schnellwechselplatte). Das L Objektiv ist als doppelt so schwer wie das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS.

Bedienelemente:

Das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS hat drei Ringe, vom Bajonett zur Frontlinse gesehen handelt es sich dabei um einen Zoomring, einen Fokusring und einen Controlring (im Menü frei belegbar, z.B. für die Belichtungskorrektur, ISO, Kelvin etc.).  Was mir viel besser gefällt als am Canon RF 100-500mm L IS USM ist, dass der Controllring hier nicht am Bajonett sitzt sondern am Ende des Objektives und somit dort wo ich ihn gerne hätte. Warum Canon ständig zwischen Controlring am Bajonett und nahe der Frontlinse abwechselt bleibt mir ein Rätsel. Ansonsten gibt es einen IS (Bildstabilisator) ON/Off Schalter, einen AF/MF Schalter und einen Lock Schalter. Der Lock Schalter sitzt dort wo ich ihn erwarten würde, nämlich da wo er bei allen Canon RF Objektiven sitzt. Ich liebe diese Positionierung, da ich diesen immer bequem mit dem Mittelfinger der rechten Hand lösen kann, während ich den Zeigefinger am Auslöser halte. Er dient dazu das 100-400er bei 100mm zu arretieren, damit der Tubus nicht ausfährt, während die Kamera samt Objektiv von der Schulter baumelt. Wer am Canon RF 100-400mm IS Filter einsetzen will, der kann hier mit einem 67mm Filtergewinde planen.

Für das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS gibt es keine Stativschelle (auch nicht optional), was aus meiner Sicht durchaus ein Manko für ein Tele darstellt, zumindest, wenn der Fotograf gerne vom Stativ fotografiert. Diese ist nicht wegen des Gewichtes erforderlich, sondern ist sehr bequem, wenn es um die Ausrichtung des Bildes angeht.

Erwartungen:

Offen gestanden, ich habe keinerlei Erwartungen, es gibt positive und negative Tests von diesem kleinen Objektiv und ich wollte einfach wissen, was ist denn nun dran und das will ich selbst ausprobieren.

Dunkelzoom:

Was soll ich sagen, ich empfinde bereits das Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS als nicht besonders lichtstark und das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS ist jetzt nicht lichtstärker. Das kann ich irgendwie nicht schönreden, 5.6-8.0 ist einfach lichtschwach. Nachfolgend zunächst die Brennweite und die dabei mögliche Offenblende:

Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS

Offenblende Brennweitenbereich
5.6 100-113mm
6.3 114-156mm
7.1 157-248mm
8.0 158-400mm

Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS

Offenblende Brennweitenbereich
4.5 100-151mm
5.0 152-254mm
5.6 255-363mm
6.3 364-451mm
7.1 452-500mm

Ein Paar Worte zu dieser sinnfreien Tabelle, ich habe diese Werte durch ausprobieren erhalten, jetzt kommt das große Aber, wenn ich z.B. von 451mm bei Blende 6.3 auf 452mm bei Blende 7.1 kommen will, lande ich automatisch bei 472mm, eine Brennweite zwischen 451 und 472mm konnte ich nicht einstellen. Umgekehrt, kann ich wenn ich beim Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS, wenn ich von der kurzen zur langen Brennweite zoome Blende 5.6 bei 113mm einstellen. Wenn ich von der langen zur kurzen Brennweite zoome, kann ich bei 113mm nur 6.3 einstellen. Was ich damit sagen will, ist, diese Tabelle ist eigentlich nichtssagend und soll nur näherungsweise verdeutlichen, wie die Lichtstärke im Vergleich ist. Wir können festhalten, je nach Brennweite ist das L Objektiv um 2/3 bis 1 Blendenstufe lichtstärker. Gleichzeitig ist wichtig zu verstehen, dass der Wert nicht einfach „umspringt“ sondern, dass das die Visualisierung für uns als Nutzer ist. Die Lichtstärke nimmt nämlich mit Zunehmender Brennweite einfach ab und die Werte werden uns einfach so angezeigt. Es ist nicht so, dass bei genau einem Millimeter mehr Brennweite die Lichtstärke plötzlich abnimmt. Sehr positiv bei Canon ist anzumerken, dass das Canon RF 100-400mm und das Canon RF 100-500mm exakt gleich belichten, also die gleiche Helligkeit in der Blendenautomatik vorwählen. Das ist nicht selbstverständlich, alle Fremdherstellerobjektive die ich einsetze weichen um 1/3-1 Blendenstufe ab, sodass diese immer korrigiert werden müssen.

Was mir in der Praxis aufgefallen ist, ist das ich mit dem Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS automatisch bei einer recht hohen ISO greifen muss. Jetzt gibt es diejenigen Fotografen die sagen, das ist mit heutigen Kameras nicht so schlimm, „es ist ja nur eine Blendenstufe“ und diejenigen Fotografen die das stört. Ich gehörte ins Lager derjenigen, die das stört. Warum? Nunja, wenn ich vom 200er 2.0 zum 400er 2.8 wechsle, dann ist es nur eine Blendenstufe und wenn ich dann zum 600er 4.0 statt 400er 2.8 greife, dann ist es ja nur eine Blendenstufe und wenn ich dann, statt dem 600er 4.0 das 800er 5.6 nehme, naja dann ist es nur eine Blendenstufe. Aber ehe ich mich versehe, habe ich Offenblende 8.0 statt 2.0 und das ist eben ein riesiger Unterschied. Mir ist bewusst, dass jeder Fotograf ein anderes Verständnis von Qualität hat. Deshalb empfehle ich jedem einfach eine Testreihe vom Stativ zu machen im Zimmer, ISO 100 vs. 400 vs. 3200 vs. 12800. Ich persönlich empfinde bereits den Schärfeverlust von ISO 100 nach 400 als gravierend und will die ISO in der Praxis gerne so gering wie möglich halten und genau deshalb, empfinde ich die Offenblende beim Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS als sehr dunkel. Ich merke, dass ich an einem bewölkten Tag um 12Uhr mittags bei 300mm Brennweite und Offenblende 8.0 ISO 1600 für 1/250sek brauche und das ist verdammt wenig Licht oder umgekehrt eine verdammt hohe ISO für 12Uhr mittags.

Optische Leistung und chromatische Aberrationen:

Nun habe ich die optische Leistung zwischen dem Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS und dem Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS USM bei ISO 100 an der Canon EOS R5 verglichen. Ich frage mich, allerdings ob dieser Vergleich wirklich Praxisrelevant ist, da ich vermutlich sehr selten mit ISO 100 fotografieren werde mit diesen Objektiven. Mir ist aber wichtig zu sehen, was aus diesen Objektiven rauskommt und das ist eine Überraschung.

Auf den ersten Blick ist der Unterschied zwischen dem Canon RF 100-400mm und dem Canon RF 100-500mm gar nicht so groß. Betrachten wir es genauer:

Bei 100mm in der Bildmitte ist das Canon RF 100-400mm dem Canon RF 100-500mm sehr ähnlich. Das L Objektiv zweig weniger Chromatische Aberrationen und mehr Details, sowohl in der Bildmitte als auch am Bildrand. Wichtig ist zu sehen, dass das L Objektiv dabei 2/3 Blenden Lichtstärker ist. Zum Rand hin merkt man zudem leicht die Verzeichnung des Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS, die korrigiert wird.

Bei 400mm ist der Unterschied schon deutlicher, das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS zeigt weniger Details, ist nicht so scharf und zeigt mehr Chromatische Aberrationen. Bereits in der Bildmitte ist dies merklich. Zum Rand hin ist das L Objektiv deutlich besser.

Reduziere ich das Ganze auf Schärfe und Details, so ist das L Objektiv besser. Dennoch schlägt sich das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS aus meiner Sicht erschreckend gut, denn es ist nur halb so schwer und kostet weniger als ein Viertel des L-Objektives. Hier finde ich die Leistung des günstigen RF Objektives wirklich gut.

Alle gezeigten 100% Crops und Bilder entstammen identisch entwickelten Bildern aus der Canon EOS R5. Ich wähle bewusst keine Reihenfolge, um euch beim Bilder Gucken zu verwirren, sodass Ihr ehrlich für euch selbst urteilen könnt, welche Bildergebnisse ihr besser findet.

Bokeh und chromatische Aberrationen:

Eigentlich habe ich nicht so sehr nach dem Bokeh geschaut, aber bereits während dem Testen fiel mir eine Sache klar auf. Das Bokeh des Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS ist wesentlich schlechter als das des Canon RF 100-500mm 4.5-7.1 L IS. Die Crops sind eigentlich den Nummernschildbildern entsprungen und zeigen mir zwei Dinge sehr deutlich, zum einen, dass das Bokeh des L Objektives wesentlich schöner ist, es ist weich und angenehm, wohingegen das Bokeh des Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS eher hart und unruhig wird. Ich würde es als Zerhackstückt bezeichnen und das erinnert mich an das erste Canon EF 100-400mm L IS der ersten Variante von 1998.

Der zweite Punkt der mir dabei deutlich aufgefallen ist, ist dass die Chromatischen Aberrationen einen wesentlichen Einfluss auf das Empfinden der Schärfe und Details haben. Hier merkt man, dass die Vergütung des L Objektive zu einer sehr praxisrelevanten Besserung der Qualität im Vergleich zum nicht L Objektiv führt. Das sind Punkte, die auf einem Testchart nicht deutlich erkennbar sind, jedoch einen wesentlichen Teil in der Praxis beitragen.

Beim Canon RF 100-400mm sieht man deutlich mehr Chromatische Aberrationen.

Nahbereich und effektive Brennweite:

Viele Telezoomobjektive sind gerade an der Naheinstellgrenze wirklich schlecht. Also habe ich hier das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS getestet und was soll ich sagen, krass. Zunächst einmal performed das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS sehr gut an der Naheinstellgrenze, es ist zwar nicht so scharf wie das L Objektiv und das Bokeh ist nicht ganz so weich und die Unschärfekreise sind kleiner, aber die Qualität ist richtig gut.

Verrückt wurde es, weil der Bildausschnitt an der Naheinstellgrenze des Canon RF 100-500mm L IS bei 400mm wesentlich kleiner ist als der des Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS. Das bedeutet bei gleicher Entfernung (Naheinstellgrenze 90cm) ist das Motiv beim Canon RF 100-400mm größer abgebildet als beim Canon RF 100-500mm L IS. Das hat mich sehr verwundert, also habe ich die effektive Brennweite für den Nahbereich ausgerechnet. Wichtig, die effektive Brennweite kann man nur ohne weiteres direkt an der Naheinstellgrenze ausrechnen. Diese Ergibt sich nach einer einfachen Formel: (Naheinstellgrenze in mm X ABM)/(ABM +1)². Damit ergeben sich folgende effektive Brennweiten an der Naheinstellgrenze das RF 100-400mm hat eine Brennweite von 180,04mm und das Canon RF 100-500mm hat eine Brennweite von 167,9mm. Das ist auch der Grund für meine Beobachtung.

Das führt dazu, dass das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS an der Naheinstellgrenze einen maximalen Abbildungsmaßstab von 2:4 erreicht und das Canon RF 100-500mm 1:3. Wer also vor allem größere Insekten mit diesem Objektiv fotografieren will der kann durchaus das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS wählen.

Autofokus und Bildstabilisator:

Der Autofokus ist ok, für die Preisklasse ist er sehr gut. Vergleicht man den AF des 100-400er aber mit dem des 100-500er, so ist das L Objektiv wesentlich treffsicherer. Ich habe gerade bei der Tiererkennung und der Fokussierung von kleineren Objekten oft das Gefühl, dass ich mit dem 100-400er nicht ganz zufrieden bin und dass das 100-500er hier ein gutes Stück besser performed.

Was den Bildstabilisator angeht, so arbeitet der IS beim Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS absolut sauber. Im teilelektronischen Verschluss merke ich keinen Unterschied zum L Objektiv. Nutze ich hingegen den elektronischen Verschluss, kann ich mit dem Canon RF 100-500mm L IS längere Verschlusszeiten realisieren als beim 100-400mm. Ich vermute, dass dies auch am zusätzlichen Gewicht des 100-500er liegen kann. In der Praxis geht aber auch der Punkt an das 100-500er.

Mehrfachbelichtungen:

Eine Sache am Rande, mit dem Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS kann man keine Mehrfachbelichtungen an einer Canon EOS R6 oder R5 machen. Wem dies wichtig ist, der muss zum Canon RF 100-500mm L IS greifen.

Praxiszusammenspiel:

In der Praxis kann ich sagen, die Größe und das geringe Gewicht begeistert mich. Gerade, wenn ich die Kamera nur mitnehme, um beim Spaziergang hier und da einen Singvogel zu fotografieren. Was mir sehr stark auffällt ist, dass es schwer ist, überhaupt ein Foto unter ISO 800 zu machen. In der Regel sind es eher höhere ISO-Werte. Zudem ist der Autofokus bei kleineren Motiven (z.B. Singvogel) oft nicht so zuverlässig wie ich es von den L Objektiven erwarte. Regelmäßig muss ich nachkorrigieren, wenn der AF sich im Hintergrund festbeißt, ich aber ein Motiv im Vordergrund scharf haben möchte. Zudem merke ich die leichten chromatischen Aberrationen in jedem Bild, weshalb Kontrast und Microdetails nicht so rauskommen wie ich es gewohnt bin.  In Kombination mit der hohen ISO habe ich oft das Gefühl, dass den Bildern im Vergleich zu den L Objektiven etwas Schärfe und Details fehlen. Sollte ich in der Postproduktion noch das Motiv etwas aufhellen, wird aus dem vermeintlichen Rotkehlchen schnell ein rauschender, orangener Ball. Bei dieser Betrachtung solltest du als Leser aber nicht vergessen, dass ich eigentlich die großen L-Objektive seit Jahrzehnten gewohnt bin und die Erwartungshaltung an meine Fotos sehr hoch ist. Was mir zuletzt sauer aufstößt ist die Freistellung bei 400mm und Blende 8 ist die Freistellung zwar gut, aber ich finde der Hintergrund bzw. das Bokeh ist dabei unruhig. In diesem Bild finde ich gerade den rechten Baum sehr markant, oder auch den dunklen Ast im oberen Bildbereich. So etwas sieht mit dem Canon 100-500mm L IS einfach besser aus, von einem 400mm 2.8 ganz zu schweigen. Das kostet dann aber auch gleich das 4-fache oder das 20-fache.

In der Praxis kommt man nicht um die hohen ISO Werte umhin, weshalb die Qualität in den Details am Ende zusätzlich leidet.

Fazit:

Ganz offen, ich bin überrascht, das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS ist für einen Preis von 729€ ein hervorragendes Objektiv für den Einstieg in die Tierfotografie. Ich weiß, der Testbericht liest sich so, als ob das Canon RF 100-500mm 4.5 -7.1 L IS in allen Bereichen besser ist, denn das ist es auch, wir sollten aber nicht vergessen, dass das L Objektiv mehr als das 4-fache kostet und das doppelte wiegt. Allein für sich betrachtet muss ich sagen ist das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS ein sehr überzeugendes Objektiv was Preis/Leistung angeht. Ab hier wird es sehr subjektiv, jeder darf selbst entscheiden ob ihm die Offenblende und die optische Qualität, als auch da Bokeh ausreicht. Ich kann das Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS für den Einstieg in die Tierfotografie aber empfehlen. Generell kann ich mir dieses Zoom immer dann gut vorstellen, wenn es darum geht Gewicht im Rucksack zu reduzieren, egal ob Landschaften oder Tiere. Wer sich das Canon RF 100-500mm L IS leisten kann und will, dem würde ich dieses ans Herz legen.

Vielleicht noch um es klar zu sagen, es ist möglich mit dem Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS gestochen scharfe Wildlifefotos zu machen. Hier noch ein Beispiel mit etwas mehr Licht.

Hier das Originalfoto, leicht beschnitten und normal bearbeitet, so wie mein Ergebnis aussehen würde.

Hier ein 100% Crop des Vogelfotos aus dem Canon RF 100-400mm 5.6-8.0 IS bei Offenblende und ISO 400

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