27. Okt 2014

Und jährlich lockt Lünen – Lünen 2014

Fotofestival, Fotomesse

Wie seit fast einem Jahrzehnt machte ich mich letzten Donnerstag auf den Weg nach Lünen. Unter Naturfotografen muss man überhaupt nichts mehr sagen, für alle anderen, in Lünen findet jedes Jahr am letzten Oktoberwochenende DAS internationale Naturfotografenfestival statt. Referenten, Gäste und Aussteller aus ganzer Welt sind da und es geht nur um eins, Naturfotografie. Dabei sollte der konditionelle Anspruch dieses Festivals nicht unerwähnt bleiben, wer alles miterleben möchte, der muss vom ersten Vortrag (9 Uhr) bis zum Zapfenstreich gegen 4 Uhr morgens durchhalten. Zum Aufbau hinter den Kulissen möchte ich gar nicht viel schreiben, es ist für alle Helfer viel Arbeit bis die Ausstellungen, die Bilderhalle und der Fotomarkt stehen und kurz bevor Nerven und Körper nicht mehr mitspielen, beginnt das Festival und alle sind froh, dass es irgendwie geklappt hat.


Die Spannung steigt, Hermann Hirsch kann die Ausstellungseröffnung kaum erwarten, nur die Kette kann ihn zurückhalten.


Die GDT Jugendgruppe erfreut sich immer größerer Zuläufe an Mitgliedern.

Freitags beginnt dann das Festival ganz offiziell und während in den Ausstellungen und am Fotomarkt noch gearbeitet wird, beginnen die Referenten mit den ersten Workshops. Dieses Jahr waren es drei Workshops: „Natur in Bewegung – Filmen mit Nikon“, „Panoramafotografie – Breiter ist (manchmal) besser“ und „Bildershows gestalten mit m.objects“. Zeitgleich standen jedoch auch die ersten Besuche von Schulklassen und Kunststudenten in der Bilderhalle an. Es ging also bereits freitags drunter und drüber und mündete in einem großen Finale, in der Preisverleihung zum europäischen Naturfotografen des Jahres 2014 (ENJ) als auch des Fritz Poelking Preises 2014. Obwohl ich dieses Jahr in der Jury des ENJ saß, war es schön die Bilder auf der großen Projektionsfläche und in der Ausstellung zu bewundern. Es wurden Emotionen geweckt und es wurde diskutiert. So endete der Abend in der Ausstellungseröffnung der Wettbewerbe. Doch hinter den Kulissen ging es weiter und die GDT Jugendgruppe traf sich. Als Jugendgruppenleiter bin ich nun doch in die Jahre gekommen und so entschlossen wir uns, dass es nun doch an der Zeit ist für einen Nachfolger. Nach langer Diskussion entschlossen wir uns dafür, dass die Jugendgruppe langsam von Hermann Hirsch und Jan Piecha übernommen werden soll…


Große Eröffnung der Ausstellung Europäischer Naturfotograf des Jahres 2014.

 


Neil Aldbrige der Naturfotograf des Jahres 2014 vor seinem Siegerfoto.

… der Samstag begann und das Vortragsprogramm versprach viele unterschiedliche Eindrücke. Während viele Besucher auf dem Fotomarkt umherschlenderten und von Ausstellungen, Check and Clean der Hersteller als auch den Einkaufsmöglichkeiten profitierten, verbrachte ich den Hauptteil meiner Zeit in den Vorträgen. Dieter Damschen begann den Vortragstag. Er startete mit „und ewig ruft der Kranich“. Dieter Damschen brachte uns zum Lachen und zeigte uns viele neue Ansichten und Herangehensweisen an diese Tiere. Ein perfekter Start. Das Podium wurde dann von Garth Lenz übernommen, einem Fotografen dem der Schutz der Umwelt und der Natur besonders am Herzen liegt und der uns das Ausmaß der Naturzerstörung durch Luftaufnahmen besonders deutlich machte. Nach einer Pause ging es weiter mit Jan van der Greef „Innenreflexionen“. Jan van der Greef berührte alle Menschen im Saal, rührte den ein oder anderen zu Tränen und wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Nach diesem Vortrag hatte es Markus Botzek mit seinem schwierigen Thema „DeutschlandSafari“ nicht einfach. Doch mit viel Witz und interessanten Ansichten führte uns Markus erfolgreich in die Mittagspause. Nach der Mittagspause zeigte Matthias Breiter Bären, der ein oder andere mag diesen Vortrag für ein Mittagsschläfchen genutzt haben. Im Anschluss kam Patrizio Robles Gil auf die Bühne. Der weltbekannte mexikanische Künstler zeigte kontrovers diskutierte Bodypaintings für den Naturschutz. Nach einer weiteren Pause wurde der Preis des Publikums verliehen, der dieses Jahr an Marco Nagel für sein Bild „Gezeichnet“ ging. Der letzte Vortrag des Abends wurde von Christian Ziegler vorgetragen. Der Biologe dokumentierte bedrohte Arten aus dem Regenwald und zeigte verblüffendes Verhalten der Tiere. Danach ging es für Referenten und Fotografen zum Abendessen / Büffet.

 


Die Referenten des diesjährigen Festivals. V.l.n.r. obere Reihe: Marko König, Neil Aldrige, David Ward, Patrizio Robles Gil, Thomas Block, Garth Lenz, Markus Botzek, Dieter Damschen
untere Reihe: Anja Gieseler, Jasper Doest, Jan van der Greef

Der Sonntag brach an mit einer Veränderung, die Uhren wurden umgestellt und mit Sicherheit haben es wie jedes Jahr einige Besucher vergessen und standen somit eine Stunde zu früh auf. Traditionell begann der Sonntag mit einem Vortrag einer Regionalgruppe, dieses Mal Nordhessen. Die Mitglieder zeigten ihre Sicht auf ihre Heimat. Weiter ging es mit Thomas Block, der viel bewegte und bewegende Bilder aus Florida zeigte. Ich persönlich hätte mir den Vortrag ganz anders vorgestellt und so war ich positiv überrascht. Den Anschluss machte der Sieger des europäischen Naturfotograf des Jahres 2014, Neil Aldridge, der versuchte neue Perspektiven in Afrika zu zeigen. Nach einer Pause referierte David Ward in einem etwas theorielastigen Vortrag über Farben und deren Wirkungen. Nun wurde Stefan Christmann auf die Bühne gebeten, das Gründungsmitglied der GDT Jugendgruppe lebte 15 Monate in der Antarktis und brachte uns sein Abenteuer näher. Ein sehr gut abgestimmter Vortrag sorgte für Emotionen und brachte Stefan Standing Ovations ein. Nach der Mittagspause war Danny Green an der Reihe, der Fotograf zeigt herausragende Papageientaucherbilder. Den letzten Vortrag hielt der Holländer Jasper Doest, mit Livemusik und einem Vortrag der anderen Art erzeugte er eine besondere Stimmung und entführte uns alle an den letzten wilden Platz Hollands und zeigte eine ungewöhnliche National Geographic Story. Nach einigen abschließenden Worten und Danksagungen, begann die Abreise und der Abbau und so heißt es wohl warten auf Lünen 2015!

 


Auf dem Fotomarkt gibt es alles was das Herz begehrt.

 


Meine beiden Gewinner des GDT Naturfotograf des Jahren 2014, der Kategorie Säugetiere, in der Ausstellung.

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