13. Nov 2018

Keine Angst vor USB-C

Erfahrungsbericht, Fototechnik

Größenvergleich USB 3.0 und USB C

 

Ach was haben Macbooknutzer über das neue Macbook und USB-C geschimpft, so laut, dass ich selbst in der Windowswelt Angst vor USB-C bekommen habe und dann hat es mich Ende des letzten Jahres auch getroffen, ich habe mir ein kompaktes Notebook gekauft, dass nur noch über USB-C Anschlüsse verfügt und entsprechend wurde ich dazu ermutigt USB-C zu probieren.

Der Ansatz ist super, immer mehr Notebooks, Tablets und Handys setzen auf USB-C-Buchsen. Diese ersetzen nicht nur die traditionellen USB Anschlüsse, sondern sollen die Ports von Mobilgeräten grundsätzlich vereinfachen: Displays, Ladegeräte und Kopfhörer verbinden sich mit derselben Buchse, per Dock sogar gleichzeitig. Zudem ist die Buchse so klein, dass viele Geräte deutlich kompakter gebaut werden können und gleichzeitig ist USB-C verdrehsicher, da es punktsymmetrisch ist, wodurch ein falsches Einstecken nicht mehr möglich ist. Gleichzeitig wird das Laden des Gerätes ermöglicht. Wenn man also die ersten Argumente sacken lässt, so erscheint USB-C tatsächlich sehr praktisch zu sein.

 

USB-C ist für mobile Geräte wirklich sehr zweckdienlich, es kann Daten übertragen per USB, LAN, HDMI, Displayport und auch aufladen und für vorhandene Altgeräte gibt es eine Fülle an Adaptern. Ich hätte es nie gedacht, aber ich finde es toll. Ein einfacher Adapter liefert heutzutage alle Ports die man braucht, z.B. HDMI, USB 3.0/2.0, LAN, SD, Micro-SD und er kann das Notebook auch noch laden. Ein einfacher Adapter kann also tatsächlich als Docking Station im eigenen Büro verwendet werden. USB-C Adapter an den Notebook anschließen und alles funktioniert wie mit einer Docking Station und kostet dabei den Bruchteil einer modellspezifischen Docking Station. Wem die Anschlussmöglichkeiten eines solchen Adapters nicht ausreichen kann diesen mit einem weiteren USB-Hub kombinieren und kann somit, mit kleinstem Aufwand seine gesamten Altgeräte weiterverwenden.

In der Praxisanwendung ist mir folgendes aufgefallen, ich habe unter anderem zwei USB-C Card Reader Transcend RDC8 im Einsatz. Das USB-C Kabel hat scheinbar den gleichen Anschluss wie alle USB 3.0/3.1 Geräte von Transcend. Ich habe also einfach mal einen Transcend RDF9 Cardreader und eine meiner Transcend Storejet 25M3 Festplatten mit diesem Kabel angeschlossen. Obwohl es offiziell USB 3.0/3.1 Geräte sind, funktionieren diese mit Anschluss per USB-C Kabel absolut Problemlos. Wer also keine Lust auf Adapter hat, der kann scheinbar auch einfach die USB-C Kabel an bestehenden Geräten nachrüsten. Für diejenigen die wie ich, immer einen USB-Stick am Schlüsselbund tragen gibt es USB-Sticks die sowohl den klassischen USB 3.0/3.1 Anschluss als auch USB-C Anschluss haben. Hier Setze ich den Transcend JetFlash 890 ein.

 

Mit USB-C lassen sich auch mobile Endgeräte aufladen.

 

Wichtig zu wissen ist, USB Typ C beschreibt die Hardware, also den Konnektor oder die Buchse, definiert jedoch nicht automatisch die Schittstellenspezifikation. USB-C Geräte sind also nicht automatisch schneller oder leistungsfähiger. Host-Gerät und beispielsweise eine externe Festplatte einigen sich beide auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Nur weil ich eine USB 3.1 Gen Typ C Port am Rechner habe, bedeutet das also nicht automatisch, dass alle angeschlossenen Typ-C Geräte die Performance dieser Spezifikation nutzen können. Wenn z.B. ein Typ-C Produkt USB 3.1 Gen 1. unterstützt, bedeutet das, ihr könnt zwar von dem mit USB-C Gen 2 ausgestatteten Host-Rechner erkannt und mit ihm verwendet werden, allerdings nur mit USB 3.1 Gen 1 Performance, was aber häufig nicht schlimm ist.

Transcend bietet z.B. keine Speicherprodukte mit USB 3.1 Gen 2 an. Das liegt daran, dass schon die 5Gb/s theoretische Bandbreite der USB 3.1 Gen 1 Schnittstellen (umgerechnet also theoretisch max. 625MB/s) von aktuellen USB-Sticks nicht ausgereizt werden können. Ein USB 3.1 Gen 2 USB-Stick wäre zum aktuellen Zeitpunkt somit mehr eine Spielerei. Für externe SSD Festplatten wäre das schon eher eine Überlegung wert, erste Hersteller bieten in dieser Konstellation bereits Lösungen an. Allerdings sind USB 3.1 Gen 2 Controller auch noch recht teurer und auch hier ist der Performance-Zuwachs mit den verbauten SATA 6Gb/s SSDs nur begrenzt (so ca. 450MB/s vs. 550 MB/s). Es läuft also auf eine Kosten-Nutzen Rechnung hinaus. Hier wird es in Zukunft mit Sicherheit zunehmend mehr Produkte mit USB 3.1 Gen 2 Performence geben.

 

 

Fazit: Der Wechsel zu USB-C erscheint im ersten Moment verwirrend, da man eine Buchse für Alles verwendet und zunächst einen Adapter braucht. Hat man sich daran gewöhnt, ist USB-C in der Praxis wirklich eine Erleichterung und funktioniert hervorragend. Ich möchte es eigentlich nicht mehr missen.

 

Ein kleiner Größenvergleich von CF-Karte, SD-Karte und USB-C sowie klassischem USB Stecker. 

 

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